Die heutige, durch das SARS-CoV-2 verursachte, Krankheit Covid-19 stellt eine Bedrohung für die Gesundheit und das Leben dar. Manche vergleichen die heutige Pandemie mit der Pest, die in der Vergangenheit in den Jahren 1347-1350 den Tod von etwa einem Drittel der Einwohner Europas verursachte. In verschiedenen Dörfern und Städten verloren damals selbst über 80 % der Menschen ihr Leben. Das ist ein Ausmaß, welches wir uns heute gar nicht vorstellen können und nicht mit der heutigen Situation zu vergleichen ist.
Andere meinen, dass jetzt das Ende der Zeiten angebrochen ist. Aber dabei müssen wir bedenken, dass es in der Geschichte außer der Pest viele andere schreckliche Ereignisse gab. In den Jahren 1307-1314 erlebte Europa sieben Jahre Dürre und Hungersnot, wobei etwa 25 % der Menschen umkam. Während des Ersten Weltkriegs kamen 20 Millionen Menschen durch Kriegshandlungen um und es wird geschätzt, dass in den Jahren 1917-1919 noch mal 50-100 Millionen Menschen durch die sogenannte Spanische Grippe starben.
Wir sollten also nicht übertreiben, die Menschheit hat viel Schlimmeres erlebt, als das was wir heute erleben.

Die heutige Coronakrise ist eines der Zeichen der Endzeit. Wir können aber nicht aufgrund dieser Krise feststellen, dass Jesus jetzt sehr bald zurückkommen muss. Jesus hat selbst gesagt, dass wir wegen der Zeichen das Ende der Zeit erkennen können, aber Er hat auch gesagt, dass Niemand die Stunde kennt (Mat. 24:36). Dies bedeutet, dass wir nicht über die Wiederkunft und den Zeitpunkt des Endes spekulieren dürfen.
Die Zeichen der Endzeit, deuten darauf hin, dass wir im letzten Abschnitt der Heilsgeschichte leben, der Zeit zwischen Christi Himmelfahrt und seiner Wiederkunft. Die Zeichen der Endzeit bedeuten auch, dass Satan in dieser Zeit noch Möglichkeiten hat zu vernichten und zu zerstören, obwohl wir wissen, dass er endgültig besiegt worden ist. Ist die heutige Krise eine Strafe Gottes. Um diese Frage in Übereinstimmung mit Gottes Wort beantworten zu können, müssen wir die Biblische Botschaft richtig verstehen, Dazu müssen wir zum Anfang der Bibel zurückkehren, wo wir lesen, dass Gott alles erschaffen hat und alles war sehr gut (1. Mose 1:31). Es gab keinen Tod, keine Leiden, keine Schmerzen in der Schöpfung und der Mensch lebte in vollkommener Harmonie mit der Natur und in vollkommener Gemeinschaft mit Gott. Die Schöpfung stellte keine Bedrohung für den Mensch dar, er musste keine Angst vor Löwen oder vor Viren haben. Gott hat auch die Viren erschaffen, darum sehen wir auch die Größe und Schönheit Gottes in Viren. Viren wurden aber erst nach dem Sündenfall eine Bedrohung für das Leben von Mensch und Tier.
Der Mensch ist gegen seinen Schöpfer in Aufstand gekommen dessen Folge die Trennung von Gott war. Durch die Sünde des Menschen ist der Tod in die Welt gekommen (Röm. 5:12; 8:20). Die Sünde verursachte auch, dass die Harmonie in der Schöpfung zerstört worden ist, wodurch die Schöpfung oft eine Bedrohung für den Menschen geworden ist. Tiere und Pflanzen ordnen sich dem Menschen nicht mehr unter oder greifen sogar an (Siehe z.B. 1. Mose 3:18; 9:2).
Durch die Sünde des Menschen ist auch Krankheit ein Teil der Schöpfung und des Lebens geworden. Krankheit hat immer mit Sünde zu tun, ist eine Folge der Sünde, was aber nicht bedeutet, dass jede Krankheit die Folge einer konkreten Sünde ist.

Trotz der Sünde des Menschen regiert Gott über der Schöpfung und Er kann selbst Krankheiten oder andere schreckliche Ereignisse in seinem souveränen Plan benutzen (5. Mose 32:39). In der Bibel lesen wir wie Gott Ägypten mit Plagen schlug, darunter auch Krankheiten (2. Mose 15:26; 5. Mose 7:15). Die Philister hatten mit Krankheit zu kämpfen, als sie die Bundesladen gestohlen hatten (1. Sam. 5:6-12).
Der Herr drohte Israel mit einem vierfachen Urteil: das Schwert (Krieg und Gewalt), den Hunger, wilde Tiere und Pest (Hes. 14:21; 5. Mose 32:24-26). Das gleiche sehen wir auch im Buch Offenbarung (Off. 6:8; siehe auch: Off. 15:1-21). Gott „straft“ manchmal mit Krankheiten (z.B. 1. Kön. 21:12-14; 2. Chr. 21:12-19). Jedoch ist nicht jede Krankheit mit einer konkreten Sünde verbunden (z.B. im Fall von Hiob, Naaman, 2. Kön. 13:14). Der Herr Jesus lehrte eindeutig, dass wir nicht Unheil, Krankheit usw. direkt mit konkreten Sünden verbinden sollten (Luk. 13:1-5; Joh. 9:1-3).

Krankheiten und Epidemien gehören, wie der Tod und andere Arten von Leid, zu unserer irdischen Realität. Sie gehören aber nicht zu der ursprünglichen Schöpfung, da Gottes Plan eine Schöpfung ohne Tod, Krankheit und Leid war. Die Propheten Israels haben den Tag vorhergesagt, worauf der Herr sie von alle Wunden heilen wird (z.B. Hos. 14:4; Jes. 30:26; Jer. 30:17; 33:6). Den verheißenen Messias können wir unter anderem daran erkennen, dass Er heilt und befreit und selbst Tote auferweckt (z.B. Jes. 61:1-2; 58:6; 3. Mose 25:10; Luk. 4:18-20). Das ist genau das, was Jesus tat. Sowohl durch seine Worte und seine Lehre als auch durch seine Werke erkennen wir, dass Jesus Christus der verheißene Messias ist, der Sohn Gottes.
Trotzdem sind die Wunder und Zeichen Jesu kein Ziel an sich, sondern sie verweisen auf etwas Größeres. Unser größtes Problem ist nämlich nicht unser Leid und unser Missgeschick, unsere Schwachheit, Krankheiten und Begrenzungen, sondern unser wahres Problem ist unsere Sünde. Dass wir sündig sind bedeutet nicht, dass wir schwach und krank sind, dass wir oft nicht tun, was wir tun sollten. Nein, unsere Sündigkeit bedeutet, dass wir komplett tot sind, weil jeder Mensch gegen Gott in Aufstand gekommen ist und dadurch den ewigen Tod, die Hölle, verdient hat und keine einzige Möglichkeit hat selbst da wieder raus zu kommen.
Der Schöpfer ist aber voller Gnade, darum hat Er gleich nach dem Sündenfall die Erlösung verheißen (1. Mose 3:15). Der Mensch ist auf keinerlei Weise im Stande die Strafe für seine Sünde selbst zu bezahlen, auch nicht teilweise, da die einzige Strafe für unsere Sünde die ewige Verdammnis ist, die Hölle, die ewige Trennung von Gott unserem Schöpfer. Jesus Christus, der Sohn Gottes, ist Mensch geworden und zur Erde gekommen, um uns von der Macht Satans und der Sündenschuld derjenigen zu befreien, die an Ihn glauben, zu bezahlen, damit der Gläubige das ewige Leben empfängt (1. Pet. 2:24; Jes. 53:3-4; Mat. 8:16-17). Krankheit ist also nicht neutral und sollte kein Teil des menschlichen Lebens sein. Durch den Sündenfall sind Krankheit und anderes Leid Teil der der Vergänglichkeit unterworfenen Schöpfung geworden. Das ist die Welt und die Realität, in welcher wir momentan noch leben, aber das endgültige Ziel Gottes ist es, alles zu erneuern. Gott schafft alles neu: einen neuen Himmel und eine neue Erde, ohne Tränen, ohne Leid, ohne Krankheiten, ohne Bedrohungen, ohne Tod und ohne Sünde (Off. 21:1-4; Röm. 8:18-21: Jes. 25:8). Dies ist durch Jesus Christus möglich geworden, der die Sündenstrafe bezahlt hat. Darum sind Krankheit, Epidemien, Katastrophen oder anderes Leid auch keine Strafe für die Sünde, weil die Strafe unendlich viel größer ist, nämlich die Hölle, und von Jesus Christus getragen worden ist (Röm. 6:23).

Dürfen wir dann nicht mehr sagen, dass die heutige Krise eine Strafe Gottes für unsere Sünde ist? Wie sollten wir dann Katastrophen, Epidemien, Unfälle und die heutige Krise verstehen und deuten? Die heutige Krise, wie auch andere schreckliche Ereignisse, ist nicht die Strafe Gottes selbst, sondern verweist zu Gottes Urteil und Strafe. Jesus sagte:
Oder jene achtzehn, auf die der Turm in Siloah fiel und sie erschlug, meint ihr, daß diese schuldiger gewesen sind als alle anderen Leute, die in Jerusalem wohnen? Nein, sage ich euch; sondern wenn ihr nicht Buße tut, so werdet ihr alle auch so umkommen! (Luk. 13:4-5).
Diejenigen die durch Krankheit oder Unfälle sterben sind nicht sündiger oder schuldiger, als wir, die noch leben. Jesus aber erklärt, dass jeder tragische Unfall, jede Epidemie zum Jüngsten Gericht verweist. Es erinnert uns daran, dass wir in einer von Sünden dominierten Welt leben. Kein einziger Mensch ist ohne Schuld und durch unsere Sünde und Schuld ist die ganze Schöpfung verflucht. Wenn ein Flugzeug abstürzt wobei viele umkommen, oder viele durch eine Pandemie sterben, sollten wir uns nicht fragen, ob die, die gestorben sind, schuldig waren. Wir sollten fragen, warum ich eigentlich nicht umgekommen bin und noch leben darf.
Wir leben in Gnadenzeit. Solange der Gottlose noch lebt, hat er noch die Zeit Buße zu tun und sich zu Gott zu bekehren, seine Sünde zu bekennen und zu glauben, das Jesus seine Sündenschuld am Kreuz bezahlt hat. Er ist gestorben und hat die vollkommene Schuld bezahlt, sodass du, wenn du an Jesus glaubst, nicht in der Hölle sein muss, sondern ewig in Gottes Herrlichkeit leben darfst. Früher oder später steht jeder von uns vor Gott, dem Richter, aber dann wird es zu spät sein um noch Buße zu tun.

Die heutige Krise erinnert uns daran, dass wir schwach sind und nicht im Stande sind alles unter Kontrolle zu haben. Wir lebten in Europa lange in der vermeintlichen Sicherheit, dass wir selbst die ideale Gesellschaft schaffen können, ein gut wirkendes Gesundheitswesen aufbauen können und das wir gemeinsam schaffen, alle Probleme zu bewältigen. Diese kleine, und für das bloße Auge unsichtbare, Virus hat aber alles auf den Prüfstand gestellt. Es ist eine ernsthafte Bedrohung für unsere Gesundheit, aber auch für die ganze Wirtschaft und Gesellschaft. Plötzlich steht alles still und viele wissen nicht mehr wie es weiter gehen soll. Das soll uns, Menschen, demütigen. Es soll uns daran erinnern, dass wir nicht Gott sind, sondern Menschen, erschaffen vom allmächtigen Gott, der herrscht und bestimmt. Nicht wir regieren die Welt, sondern der Schöpfer. Gott vertraut den irdischen Politikern und Machthabern die Regierung an, aber die menschlichen Regierungen sind immer begrenzt.

Natürlich stimmt es, dass Katastrophen, Unfälle und Epidemien manchmal die Folge einer konkreten Sünde sein können. Wenn jemand stirbt, weil er unter Alkoholeinfluss gefahren ist, ist sein Tod eindeutig die Folge seiner Sünde und damit auch ein Urteil, da er dann direkt vor Gott steht. Es ist bekannt, dass Rauchen und ein ungesunder Lebensstil verursachen Krankheiten, die zu einem frühen Tod führen und wir könnten mehr Beispiele nennen. Auch jetzt verweist alles darauf hin, dass die Coronapandemie durch menschliche Fehler und Versagen entstanden ist: der Brauch in China bestimmte exotische Tiere zu essen, das inadäquate und korrupte Handeln der chinesischen Regierung und das offenbare Versagen der Weltgesundheitsorganisation. Schlecht funktionierende wirtschaftliche und politische Systeme, der Missbrauch der Umwelt und der natürlichen Ressourcen, oder egoistisch Handeln von Menschen und Leitern verursachen Krisen und Katastrophen. Riesige Naturbrände in Australien und Kalifornien und die ganzen Klimaprobleme sind mindestens teilweise die Folge menschliches Versagens und Sünde, aber sind gleichzeitig auch eine Warnung, dass das Jüngste Gericht sicherlich kommen wird. Diese Katastrophen und Krisen zeigen auch den egoistischen und sündigen Charakter des Menschen, die Schrecklichkeit der Sünde und ihre Folgen. Sie sind ein Zeichen die auf das Endgericht verweisen, wobei sie auch ein Aufruf zur Buße und Bekehrung und Änderung unseres Lebens sind.

Die heutige Krise sollte für uns ein Impuls sein, der uns dazu bringt über unser Leben nachzudenken und uns dazu bringen soll darüber nachzudenken, was wirklich wichtig ist. Selbst wenn es uns gelingt eine gute Medizin oder einen Impfstoff gegen Covid-19 zu finden, ändert dies nicht den Fakt, dass das Leben von jedem von uns einmal sein Ende finden wird. Dann stehen wir vor Gottes Gericht und dann hilft keine Medizin, kein Impfstoff, aber auch alles Gute, was wir getan haben hilft uns nichts. Der Einzige, der uns dann vor der schrecklichen Strafe schützen kann, ist Jesus Christus.
Die heutige Krise ist kein Urteil Gottes. Das Urteil über die Sünde ist so schrecklich, dass wir nicht im Stande sind uns davon eine Vorstellung zu machen. Die Coronakrise ist ein Bild, ein Zeichen, des Urteils Gottes, das sicherlich kommen wird. Darum sollten wir Corona als eine Warnung betrachten, aber als eine Gnade Gottes, die uns noch Zeit lässt, Buße zu tun.
Die Worte Jesus sind noch immer wahr und aktuell: wenn du dich nicht bekehrst und Buße tust, wirst du umkommen. Tue Buße, bekenne deine Sünde, lass deinen sündigen Lebensstil hinter dir und gehe zu Jesus. Er hat die Strafe vollkommen für jeden, der glaubt, bezahlt sodass jeder Gläubige ewig mit Gott leben kann. Pedro Snoeijer, 08.05.2020